Trompe-l’œil?

Das Schaufenster, das mit Kanye Wests HipHop-Opus “KIDS SEE GHOSTS” und einer Figur von Jean-Michel Basquiat eine Art Galerie simuliert, hält die Neugierde der Passanten wach. Das Fahrverbotsschild mit seiner Sprechblase wirkt wie ein vergessenes Relikt vergangener Zeiten, während das Tor zur Durchfahrt und der Hauseingang verschlossen bleiben. Sind sie Teil einer kunstvollen Pappmaché-Kulisse?
Eine Ahnung schleicht sich ein – diese Szenerie ist minuziös inszeniert. Alles wirkt wie ein stillstehender Film, die Schauspieler ahmen den Einzug in das verschlossene Biedermeier-Haus nach, das schon lange dem Abriss geweiht.
Das behutsame Anfassen der Charles-Eames-Stühle, das Tragen mit nur zwei oder drei Fingern, deutet auf Kontamination, sprich den ansteckenden Wandel von Sehnsucht zu Sehnsucht hin. Noch ist in diesem konstruierten Setting unklar, wer zu wem gehört. Heute Abend werde ich ein Backup zu diesem Trompe-l’œil durchführen. Nicht nur Kinder sehen manchmal Geister.